In den Tagen nach der Befreiung wurden viele, die 'zu engen Kontakt' mit den deutschen Besatzungstruppen hatten, verhaftet. 'Deutsche Mädchen' (Mädchen, die Freundinnen von deutschen Soldaten waren) wurden geschoren, und 'Kollaborateure' (Menschen, die mit den Deutschen Geld verdient hatten) wurden ebenfalls verhaftet; mehrere hatten ihre Höfe und Geschäfte mit Anschuldigungen des Handels mit dem Feind übermalt.
In der Stadt Gilleleje fuhr ein Lastwagen herum. Auf der Ladefläche saßen junge Jungen, bereit, die Mädchen aufzusammeln, die während des Krieges mit einem Deutschen zusammen gewesen waren. Die Mädchen wurden geschoren und konnten dann sehen, wie ihr Haar in den Haufen unter den anderen geworfen wurde.
Kirsten, geb. 1928 (Gilleleje)
'Es gab das, was wir "deutsche Mädchen" nannten, und sie wurden dann rasiert. Haare ab, damit man sie erkennen konnte.'
Nach der Befreiung wurde eines der deutschen Mädchen kahl geschoren und das Haar in einem Kreidekreis auf dem Bürgersteig auf der Vesterbrogade vor der Feilbergsvej in Gilleleje platziert.
Hof in der Nähe von Græsted, wo der Besitzer Schweine an die Deutschen verkaufte, übermalt mit Hakenkreuzen und den Worten 'Schweinebauer.'
Gilleleje Badehotel
Auf der Suche der Widerstandsbewegung nach 'deutschen Mädchen' und Kollaborateuren führte die Route auch am Gilleleje Badehotel vorbei, da bekannt war, dass es ein Dreh- und Angelpunkt für deutsche Soldaten und Gestapo-Leute gewesen war. Die 28-jährige Kellnerin Ruth Vagn Nielsen wurde in diesem Zusammenhang verhaftet. Der Vorwurf lautete, dass sie in ihrem Job 'undeutsches Verhalten' gezeigt habe, da sie sich in Gesellschaft der Deutschen gezeigt hatte. Ihre Mutter, Margrethe Nielsen, besaß das Badehotel. Während ihres Verhörs erzählte Ruth von den vielen Deutschen, die während des Krieges im Hotel gewohnt hatten. In dieser Zeit kamen selten andere in das Restaurant des Hotels, da die lokale Fischerbevölkerung sich in der Kneipe aufhielt.
Deutscher Marinesoldat am Gilleleje Badehotel ca. 1942